Donnerstag, 29. Oktober 2009

Wie entwickeln sich die Märkte in den USA?


In seiner heutigen Ausgabe schreibt das Handelsblatt unter der Überschrift US-Wirtschaft kehrt auf Wachstumspfad zurück:

In den USA ist die schlimmste Rezession seit den 30er Jahren beendet. Nach einjähriger Unterbrechung ist die amerikanische Wirtschaft auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Das Bruttoinlandsprodukt legte sogar stärker zu als von Analysten erwartet.


Ferner verweist das Handelsblatt auf eine Mitteilung der Commerzbank, wonach die Struktur des US - Wachstums im dritten Quartal sehr ausgewogen ist. Nahezu alle Sektoren haben das Wachstum gestützt.

Der Artikel schließt mit den folgenden Worten des Coba - Experten:

Ein rapides Wachstum ist für die kommenden Quartale aber nicht zu erwarten.

Michael Spence, Nobelpreisträger für Ökonomie des Jahres 2001 und Emeritus der Stanford University, hat sich kürzlich ebenso vorsichtig geäußert. In seinem Artikel Wachstum erreichen in einer Welt mit neuem Gleichgewicht kommt er zu dem Ergebnis, dass eine Verbesserung der Wachstumsaussichten unwahrscheinlich ist. Er begründet dies auch mit einer schwachen Koordinierung zwischen den Regierungen, während die Welt ein neues Gleichgewicht sucht.

Zu den Risiken zählt er eine fiskalische Destabilisierung, die entsteht, wenn die Defizite nicht im Zaum gehalten werden, Inflation, der Widerruf der Autonomie der Zentralbank und der Verlust des Vertrauens in den Dollar, der weiterhin als Reservewährung für die Weltwirtschaft fungiert.

Spencer stellt sich die Frage, was getan werden kann, um die globale Gesamtnachfrage und die Wachstumsaussichten zu stützen und dabei gleichzeitig die wirtschaftliche Offenheit zu bewahren, von der große Teile der Entwicklungsländer in den letzten 30 Jahren stark profitiert haben.

Seine Antworten:

Erstens müssen die Länder mit Leistungsbilanzüberschüssen wie Deutschland, Japan und China erkennen, dass ihr eigenes Wachstum (und das der anderen) von einer Reduzierung des globalen Ungleichgewichts von Ersparnissen und Investitionen abhängig ist, was dazu führen wird, Defizite der Zahlungsbilanz anderswo zu verringern. Dies muss dauerhaft geschehen, nachdem die außergewöhnlichen steuerlichen Anreize gestrichen wurden.

Zweitens müssen alle erkennen, welches Interesse sie an einer optimalen und schnellen Wiederherstellung eines ausgewogenen Wachstums in den Industrieländern haben, um dem anhaltenden Gesamtnachfragedefizit entgegenzuwirken. Schließlich gehen zwei Drittel des globalen BIP auf das Konto der Industrieländer, daher behindert ein langsames Wachstum in diesen Ländern zwangsläufig das globale Wachstum und beschneidet das Wachstumspotenzial eines Großteils der Entwicklungsländer. Diese Herausforderung ist jedoch hochkomplex, da der Abbau der Fremdfinanzierung und die Findung eines neuen Gleichgewichts nicht über Nacht abgeschlossen werden können.

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