Mittwoch, 21. Juli 2010

Europas Manie mit der Wettbewerbsfähigkeit



Daniel Gros:

BRÜSSEL – Der Präsident der Europäischen Zentralbank soll bei jedem Treffen des Europäischen Rats ein Diagramm präsentieren, das die Entwicklung der relativen Lohnkosten in den 16 Mitgliedsländern der Eurozone zeigt. Daraus geht hervor, dass in den letzten zehn Jahren zunehmend Diskrepanzen entstanden, wobei jene Länder, die nun vor Schwierigkeiten stehen (Griechenland, Portugal und Spanien) im Vergleich zu Deutschland etwa 20 Prozent ihrer Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt haben. Mit anderen Worten: Seit 1999 sind die Lohnkosten in Deutschland um ungefähr 20 Prozent weniger gestiegen als in Südeuropa. 


Daniel Gros ist Direktor des "Centre for European Policy Studies"


Die Schlussfolgerung scheint klar zu sein. Die südeuropäischen Mitglieder der Eurozone müssen ihre Lohnkosten reduzieren, um wieder so wettbewerbsfähig zu werden, wie vor der Einführung der gemeinsamen Währung. 



Copyright: Project Syndicate 2010
Aus dem Englischen von Helga Klinger-Groier






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