Mittwoch, 17. November 2010

Die Übergröße der Finanzinstitute: ein falscher Schwerpunkt?

Adair Turner:

LONDON: Die Weltwirtschaftskrise von 2008-2009 war offensichtlich zum Teil eine Krise bestimmter systemisch wichtiger Banken und anderer Finanzinstitute wie etwa AIG. Hieraus ergab sich eine intensive Debatte über die Probleme, die auftreten, wenn derartige Institute als zu groß gelten, um sie scheitern zu lassen.


 
Adair Turner ist Vorsitzender der Financial Services Authority (der britischen Finanzaufsicht)


Politisch konzentriert sich diese Debatte auf die Kosten von Rettungsmaßnahmen und auf Besteuerungsmaßnahmen, um „unser Geld wiederzubekommen“. Für die Ökonomen dagegen stehen die von der Erwartung eines im Zweifel ja sowieso erfolgenden Bailouts ausgehenden subjektiven Risiken, die die Marktdisziplin zugunsten einer exzessiven Risikobereitschaft untergraben, im Mittelpunkt – und auch der unfaire Vorteil, den derartige stillschweigende Garantien großen Akteuren gegenüber jenen Wettbewerbern bieten, die klein genug sind, um sie untergehen zu lassen.



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Aus dem Englischen von Jan Doolan



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