Mittwoch, 27. Juli 2011

Transformation marktorientierter Bewertungsmodelle



Noch vor wenigen Jahren wurde die angelsächsische Bewertungslehre in Deutschland akribisch verteidigt, wie der KRUSCHWITZ / LÖFFLER - BALLWIESER - Konflikt anschaulich zeigt. Spätestens die Finanzkrise hat jedoch diese idealisierte Modellwelt demaskiert:

Die angelsächsische Bewertungslehre hat sich seit Anfang der 1990er Jahre vor allem mit dem Shareholder – Value - Ansatz in der Wirtschaftspraxis weitgehend durchgesetzt. Der Beitrag "Demaskierung der angelsächsischen Bewertungslehre" entlarvt das dahinter stehende realitätsferne Gedankengebäude als eine der bedeutendsten Ursachen der jüngst auf den internationalen Kapitalmärkten zu beobachtenden Finanzkrise.


In der Praxis der angelsächsischen Bewertungslehre nimmt man sich - wenn auch sehr vorsichtig und zögerlich - diese Kritik zu Herzen. 
Aswath DAMODARAN, ein Vordenker der angelsächsischen Bewertungslehre hat damit begonnen, über den Unterschied von Wert und Preis nachzudenken. Er räumt ein, dass Wert und Preis eines Unternehmens begrifflich voneinander zu trennen sind: 


Thoughts on Value and Price



Eine der großen Schwächen der marktwertorientierten (Gleichgewichts-) Modelle zur Unternehmensbewertung liegt in ihrer Intransparenz, weil sie das Risiko im Kalkulationszinsfuß verdichten. Diesen Mangel versucht Klaus SPREMANN durch ein Bewertungsmodell zu beheben, dass den Unternehmenswert bei so genannten bivalenten Zahlungsüberschüssen berechnet: 



Ein Bivalenz - Modell zur Unternehmensbewertung

 

 

Auch das HANDELSBLATT hat sich durch einen Gastbeitrag von Christian WEIBRECHT dieser Problematik angenommen:
 
 

Wie Sie Finanzierungsrisiken richtig einpreisen

Erhebliche Schwankungen

 

Bei der Beta-Ermittlung zeigte sich ebenfalls, dass diese deutlich schwankten. Je nachdem, ob ein längerer oder kürzerer Zeitraum zugrunde gelegt ist, konnte der Einfluss verstärkt oder abgeschwächt werden, was Auswirkungen auf den Wert hat. Die bisherige Praxis, ein Beta nur im Rahmen der Eigenkapitalkosten zu berücksichtigen, gilt darüber hinaus mittlerweile ebenfalls als zu kurz gegriffen. Aufgrund genannter Aspekte ist für die Ermittlung des Unternehmenswertes von einem Debt-Beta auszugehen, welches zusätzlich zu berücksichtigen ist.

Es hat sich daher gezeigt, dass im Rahmen der Unternehmensbewertung – neben der Berücksichtigung der originären Risiken des jeweiligen Unternehmens – auch in erheblichem Maße Markt- und Finanzierungsrisiken einzupreisen sind. Diese können, selbst bei operativ gesunden Unternehmen ein erhebliches Risiko bis hin zur Insolvenz darstellen. Zum vollständigen Artikel.

 

 

Der Beta-Faktor in der Unternehmensbewertung

 

Wert und Preis in der Unternehmensbewertung

 

Der "Marktpreis des Risikos" in der Unternehmensbewertung

 

Der "Marktpreis des Risikos" in der Unternehmensbewertung

 

Fundamentals of Functional Business Valuation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen