Mittwoch, 10. August 2011

Fundamentales zum Panik-Modus an den Börsen




Im Beitrag Computer haben keinen Herdentrieb wird ansatzweise gezeigt, dass weder der irrationale Herdentrieb noch rationale Handelssyteme als Erklärungsansätze für die Kursverluste der vergangenen Tage taugen. Die tatsächlichen Ursachen liegen tiefer als die scheinbaren. Auch die Soziologin Rena SCHWARTING kommt hier  zu Wort. Nach diesen wenigen Chaos - Tagen flammt das Prinzip Hoffnung aber bereits wieder auf. Seit Montag dieser Woche ist Die große Kontraktion von 2008 - 2009 einer der am häufigsten aufgerufenen Artikel.





Zurück zu den Erklärungsversuchen für die Misere: 

NZZ - Online vom 7. August 2011 führt etwas "Fundamentales" an, allerdings keine fundamentalen ökonomischen Daten, sondern "fundamentale Verunsicherung":

Die Anleger an den Börsenplätzen rund um die Welt mögen derzeit in einen zu groben Übertreibungen neigenden Panik-Modus verfallen sein – fundamentalen Grund zur Verunsicherung haben sie. Kaum ein europäisches Krisenland hat bisher glaubhaft signalisiert, wie sein Finanzhaushalt innert vernünftiger Frist wieder Überschüsse erzielen soll, damit Schuldenberge abgebaut werden können. Nur ganz wenigen (nordischen) Ländern ist es gelungen, die längerfristigen fiskalischen Herausforderungen durch alternde Gesellschaften wirklich zu lösen.

Als Fazit ihrer Überlegungen fordert die NZZ ein Ende des Keynesianismus:

Den USA kommt als Schuldner eine Sonderstellung zu, weil sie die dominierende Weltwährung stellen und alle ihre Schuldtitel auf US-Dollars lauten. Sie könnten deshalb ihre Verpflichtungen durch die Geldpresse der Notenbank abgelten lassen. Doch das würde die Gläubiger nachhaltig schädigen, weil es unweigerlich zu hoher Inflation und damit zu deren schleichender Enteignung führen müsste. Ein drittes «Quantitative Easing», also ein neuerlicher Kauf von Staatsanleihen durch die US-Notenbank, wäre deshalb das falsche Signal. Es müsste den Verdacht bestärken, dass die USA einen Ausweg aus der Krise nicht durch eine echte Haushaltsanierung, sondern durch eine andauernde Schwächung des Dollars und Weg-Inflationierung ihrer Schulden suchen. Das aber würde die Stellung der USA als wichtigster Kapitalmarkt und Weltwährungs-Emittent akut gefährden.

Noch ist es nicht zu spät. Dass Regierungen und Parteien in den USA und in Europa unter dem Druck der Märkte endlich beginnen, die strukturellen Fragen zu diskutieren, lässt hoffen. Länder wie Kanada, Finnland oder Schweden haben sich ähnlichen Herausforderungen bereits erfolgreich gestellt. Dabei wird nichts an der Einsicht vorbeiführen, dass den Möglichkeiten von Fiskal- und Geldpolitik enge Grenzen gesetzt sind. Die Zeit andauernder keynesianischer Nachfragestimulierung muss enden. Die USA, viele europäische und auch einige asiatische Länder haben zu lange makroökonomische Ungleichgewichte ignoriert und über ihre Verhältnisse gelebt. Anpassungen sind nicht schmerzfrei zu haben. Sie erfordern echte Einschnitte, hartes Arbeiten und wieder mehr Raum für privates Unternehmertum. Das wird viel einfacher, wenn Anleger wieder Vertrauen schöpfen. Dafür brauchen sie jetzt glaubwürdige politische Signale, dass echte Lösungen der strukturellen Probleme endlich angepackt werden.

Es ist "Höchste Zeit für Lösungen", so lautet die Überschrift auf NZZ Online.


Vielleicht beflügelt dieser Artikel die Verkaufszahlen des neu aufgelegten Buches "The Anti-Keynes-Collection":

January 29, 2011 by Jeffrey Tucker

Announcing "The Anti-Keynes Collection". J.M. Keynes is like Marx in this sense: everyone keeps announcing the death of his thought, but his ideas keep coming back and back. This is not because they work or because they are good ideas but because the fallacies are framed in a way appeal to the statist impulse.





It was assumed in the 1950s that he was gone. Then again in the 1970s. And so too in the 1980s. Here it is in the new millennium and Keynes is once again riding high as the prophet of the world economy.

And what are the results? Terrible economic policy the world over. The debt, the cycles, the stagnation, the robbery of savers and investors – it can all be traced to this one man’s topsy-turvey worldview.

This collection is designed to go for the heart of Keynes. Each book offers a particular take on his economic thought, showing it for what it is.

Keynes isn’t going away soon. But this collection could help make a welcome departure happen much sooner than otherwise.

Simply put, it is the best collection ever assembled to show what is wrong with Keynesian theory, policy, and legacy!




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