Dienstag, 2. Oktober 2012

Handbuch Unternehmensbewertung


In unserer Zeit haben Ideen, die nicht sofort zu Geld gemacht werden können, einen niedrigen inneren Wert. Diese Geringschätzung nonkonformistischer Gedanken ist einer der Gründe, warum heute keine großen Ideen mehr entstehen, die durch ihre Kühnheit und Unerschrockenheit überraschen. Rationalität, Wissenschaft, Evidenz, logisches Argumentieren und Debattieren verlieren immer mehr an Bedeutung. Deshalb wird das gegenwärtige  Informationszeitalter, in welchem das Sammeln von Informationen einen höheren Stellenwert hat als das Nachdenken über Informationen, auch als das der Post-Aufklärung bezeichnet. Einer der letzten großen "Aufklärer" im Bereich der Wirtschaft, insbesondere der Unternehmensbewertung, ist Manfred Jürgen MATSCHKE. Er hat noch den Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Anlässlich seines 65. Geburtstags im Jahre 2008 sagte sein Laudator Michael OLBRICH:

Der heutige Stand der Bewertungstheorie wäre undenkbar ohne seine bahnbrechenden Beiträge zu diesem Thema. Die bewertungstheoretischen Werke des Jubilars sind geprägt durch die innovative Zusammenführung und Fortentwicklung der auf Arbeiten von Gossen, Menger, Mirre und anderen basierenden subjektiven Wertlehre und der auf Schmalenbach zurückgehenden Erkenntnis "Der Zweck bestimmt die Rechnung." Ergebnis ist die funktionale Wertlehre, deren Hauptfunktionen der Entscheidung, Vermittlung und Argumentation Matschke in Dissertation, Habilitationsschrift und zahlreichen Aufsätzen die noch heute gültige Prägung verliehen hat. Wie groß dieMeriten Manfred Matschkes in der Unternehmungsbewertung sind, zeigt sich nicht zuletzt an der groflen Nachfrage nach seinem jüngsten Buch "Unternehmensbewertung", das seit seinem ersten Erscheinen im Jahr 2005 nun bereits in der dritten Auflage vorliegt.

Gerade im Bereich der Unternehmungsbewertung offenbart der Jubilar weitere preußische Wesenszüge: Standhaftigkeit und den Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Seit über einem Jahrzehnt sind in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung um die Bewertungstheorie rückschrittliche Tendenzen zu beobachten: Die Unternehmung wird unter Vernachässigung des Zwecks bewertet, unter wirklichkeitsfernen Annahmen vollkommener, vollständiger Kapitalmärkte und mit Methoden, die untereinander unvereinbare Modellfragmente bedenkenlos kombinieren. Dieser mit den Schlagwörtern des "shareholder value" und der "discounted cash flow"-Verfahren über die Bewertungstheorie hereinbrechenden Modewelle US-amerikanischer Provenienz hat sich Matschke - im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Bewertungstheoretikern seiner Generation - mutig widersetzt.

In Deutschland wird MATSCHKEs große Idee der funktionalen Unternehmensbewertung seit Jahrzehnten von Wissenschaftlern und Praktikern gepflegt, ergänzt und weiter entwickelt. Neuerdings wird die funktionale Unternehmensbewertung auch im englischsprachigen Raum wahrgenommen. Die aktuellen Arbeiten

Valuation of entrepreneurial businesses


und
 

Fundamentals of Functional Business Valuation


sind von international besetzten Editorial Boards erfolgreich publiziert worden. 


Diese Entwicklung ist bemerkenswert, weil die investitionstheoretisch fundierte funktionale Unternehmensbewertung nicht zu der Hauptströmung der DCF-Modelle gehört, deren theoretische Grundlagen fragwürdig sind, die aber trotz allem von den "BIG FIVE" der globalisierten Beratungsbranche zum "Standard" der Unternehmensbewertung erklärt worden sind. DCF-Modelle sind im Grunde ein Rückfall in das vormoderne Zeitalter des Glaubens. Anders ist deren Akzeptanz nicht zu erklären. 

Bei der funktionalen Unternehmensbewertung geht es im Kern darum, dass Unternehmenswert und Bewertungsmethode vom Bewertungszweck abhängig sind. Es gibt keinen einzig richtigen, punktgenauen, Unternehmenswert. Die Frage nach der richtigen Methode zur Bewertung eines Unternehmens ist stets durch den Zweck der Bewertung zu beantworten.   

In diesem Monat erscheint das streng an der funktionalen Unternehmensbewertung orientierte Handbuch Unternehmensbewertung, ein Höhepunkt der lebhaften Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Praktikern der Unternehmensbewertung.

Klappentext zu: Handbuch Unternehmensbewertung


Richtig bewerten für jeden Anlass!

Aus dem Inhalt: 

- Darstellung unterschiedlicher Bewertungsanlässe und -methoden

- Besonderer Fokus: rechnungslegungsbasierte Bewertungsfragen

- Bewertungsobjekt- und branchenspezifische Besonderheiten

- Viele Checklisten, Praxisempfehlungen, (Rechen-)Beispiele

Ihre Vorteile:

 - Nach Themenschwerpunkten in Hauptkapitel aufgeteilt

- Stringente Ausrichtung des Werkes an der funktionalen Bewertungslehre

- Gliederung nach Entscheidungs-, Argumentations- und Vermittlungsfunktion, ergänzt um Nebenfunktionen


ISBN: 978-3-89817-917-1
2013
ca. 1154 Seiten
16,5 x 24,4 cm
Buch (Hardcover)
€ 120,00 inkl. MwSt.



Herausgegeben 


von Karl Petersen, Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, und Dr. Christian Zwirner, Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater (beide Dr. Kleeberg & Partner GmbH WPG StBG, München) und Univ.-Prof. Dr. Gerrit Brösel, FernUniversität in Hagen, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsprüfung.


Informationen der Herausgeber zu: Handbuch Unternehmensbewertung

Anlass/Zielsetzung

Unternehmensbewertungen gehören zu den komplexesten betriebswirtschaftlichen Fragestellungen, die im Rahmen unternehmerischer Initiativen (bspw. Kauf bzw. Verkauf von Unternehmen), von Änderungen der Gesellschafterverhältnisse sowie von Vermögensübertragungen auftreten. Mit dem Vordringen internationaler Bilanzierungskonventionen gewinnt die Bewertungsthematik darüber hinaus auch für die Bilanz verstärkt an Bedeutung. Neben einzelnen anlassbezogenen Unternehmenstransaktionen führen Bewertungsfragen auch mit Blick auf die laufende Rechnungslegung der Unternehmen regelmäßig zu Fragestellungen. Unternehmensbewertungen sind nahezu zu jedem Bilanzstichtag – in welcher Form auch immer – notwendig.

Die Bewertungsanlässe sind in der Regel mit strategischen, langfristigen Entscheidungen verbunden, die große Chancen, aber auch substantielle Risiken bergen. Die Folgen sind ein steigender Beratungsbedarf der Unternehmen und ein entsprechend steigender Informationsbedarf der Berater. Dem trägt das „Handbuch Unternehmensbewertung“ durch die funktionsbezogene Auswahl der behandelten Themengebiete sowie durch eine umfassende, aber kompakte und zugleich praxisorientierte Darstellung der einzelnen Bereiche Rechnung.


Mit dem „Handbuch Unternehmensbewertung“ bieten die Herausgeber des Werks, Karl Petersen, Dr. Christian Zwirner und Univ.-Prof. Dr. Gerrit Brösel, dem Leser eine umfassende und zugleich kompakte Darstellung sowie eine funktionsbezogene Analyse zum Thema Unternehmensbewertung – mit einem besonderen Schwerpunkt auf bilanzierungsbezogenen Bewertungsfragen.


Zielgruppen

Das „Handbuch Unternehmensbewertung“ richtet sich insbesondere an die Zielgruppe der Praktiker, d.h.:

Bewertungsspezialisten


Berater von kleinen und mittelständischen Unternehmen:
- Steuerberater und Wirtschaftsprüfer
- Fachanwälte für Steuerrecht und für Handels- und Gesellschaftsrecht
- Rechtsanwälte mit Schwerpunkt Wirtschaftsrecht
- Verbände

Kleine und mittelständische Unternehmen (Abt. Finanzen/Rechnungswesen/ Controlling)

Fachabteilungen für bewertungsrelevante Fragestellungen in Unternehmen aller Rechtsformen, Größen und Branchen.

Autoren

Die auf Ebene der Herausgeber bestehende Kooperation zwischen Theorie und Praxis setzt sich innerhalb des Autorenteams fort. Das „Handbuch Unternehmensbewertung“ profitiert von der engen Zusammenarbeit zahlreicher Autoren aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis. Diese bezieht sich nicht nur auf das Werk insgesamt, sondern erstreckt sich zum Teil bis auf die Ebene der einzelnen Beiträge, bei denen Autoren mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund zusammenwirken. Diese Kombination gewährleistet das angestrebte hohe fachliche Niveau sowie die Anwenderfreundlichkeit und Praxisorientierung des Werks in optimaler Weise.

Inhalt

Das „Handbuch Unternehmensbewertung“ ist als Praxishandbuch mit theoretischer Fundierung konzipiert. Neben der Darstellung der unterschiedlichen Bewertungsanlässe und -methoden besticht das Werk durch einen besonderen Fokus auf rechnungslegungsbasierte Bewertungsfragen. Des Weiteren werden auch bewertungsobjekt- und branchenspezifische Besonderheiten bei der Unternehmensbewertung umfassend erläutert.

Aufbau/Charakteristik

Das „Handbuch Unternehmensbewertung“ ist nach Themenschwerpunkten in Hauptkapitel aufgeteilt, denen die jeweiligen Einzelbeiträge thematisch subsumiert werden. Ein außergewöhnliches Merkmal stellt dabei die stringente Ausrichtung des Werks an der funktionalen Bewertungslehre dar. Konkret werden die Kapitel – für den Leser sehr übersichtlich – nach Entscheidungs-, Argumentations- und Vermittlungsfunktionen gegliedert sowie um diverse Nebenfunktionen und branchen- bzw. objektspezifische Besonderheiten ergänzt.

Das Werk zeichnet sich darüber hinaus in besonderem Maße durch seine Anwenderbezogenheit und Benutzerfreundlichkeit aus. Es bietet Beratern und Unternehmen kompakte und prägnante Handlungsanweisungen und Lösungsansätze, die durch den Einsatz visueller Elemente sowie durch die Verwendung von Checklisten und (Rechen-)Beispielen überzeugen.

(Quelle: www.handbuch-unternehmensbewertung.de)

































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Interessente Verweise

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